Luisa ist seit September 2023 als Entrepreneur in Residence im Team unserer Mission Circular Futures. Ihre Botschaft: „Es gibt nichts Gutes, außer Mensch tut es.“
Liebe Luisa, wie bist Du zu ProjectTogether gekommen?
Philipp und ProjectTogether kenne ich schon ziemlich lange und war jedes Mal begeistert, was das Team auf die Beine stellt. Unsere Wege haben sich immer da gekreuzt, wo es um Soziale Innovationen, Sozialunternehmertum, systemische Hebel für gesellschaftlichen Wandel und partizipative Gesellschaftsgestaltung ging.
Während dieser Zeit habe ich SINGA, ein Sozialunternehmen im Bereich gesellschaftlicher Zusammenhalt und Migration, aufgebaut; bei PHINEO und der BMW Foundation Wirkungsstrategien entwickelt. Zuletzt habe ich als Geschäftsführerin der Schwarzkopf-Stiftung Junges Europa daran mitgewirkt, junge Menschen auf dem europäischen Kontinent in ihrem demokratischen Engagement zu stärken.
ProjectTogether und ich waren also schon länger in die gleiche Richtung unterwegs. Als ich mich entschied, die Bauwende mit anzutreiben, war die Entscheidung schnell gefallen, das gemeinsam anzugehen.
Welche Rolle hast Du bei ProjectTogether?
Ich baue ein neues Wirkungsfeld zur Beschleunigung der Bauwende auf. Der Bausektor ist in Deutschland für über 50% des Rohstoffverbrauchs, 38% der CO2-Emissionen und 46% des Abfallaufkommens verantwortlich. Es besteht also ein enormes Potential, durch eine Transformation des Bausektors einen positiven Beitrag in der Klimakrise zu leisten. Lösungen gibt es genug: zukunftsweisende klimapositive Gebäude, Baumaterialien aus nachwachsenden Rohstoffen, zirkuläre Bauprojekte und vieles mehr. Bisher werden sie jedoch noch nicht systematisch umgesetzt.
Hier kommen wir ins Spiel: Gerade baue ich eine Community mit Akteur:innen aus Zivilgesellschaft, öffentlicher Hand, Wirtschaft und Wissenschaft auf, die Lust haben, gemeinsam voranzugehen. Zusammen mit ihnen identifiziere ich die größten Herausforderungen, warum die Bauwende nicht vorankommt, und die wichtigsten Hebel, wie wir das ändern können. Im nächsten Schritt arbeiten wir an konkreten Umsetzungsprojekten, die wir bei ProjectTogether “Collective-Action-Projekte” nennen. Konkret sind das Projekte, in welchen verschiedene Akteur:innen gemeinsam Lösungen umsetzen, die sie alleine nicht schaffen würden. Dort, wo es solche Kollaborationsprojekte schon gibt, unterstützen wir nach Bedarf. An anderer Stelle entwickeln wir gemeinsam mit Allianzpartner:innen neue Collective-Action-Projekte, die zeigen, wie nachhaltiges Bauen gehen kann.
Was ist Dir ganz persönlich bei der Arbeit wichtig?
Ich arbeite sehr gerne zusammen mit Anderen auf konkrete Wirkungsergebnisse hin. Dabei muss es egal sein, wer welchen Titel trägt oder wer wie lange dabei ist — die beste Idee, die Motivation, der gemeinsame Unternehmensgeist zählt. Low ego, high impact also.
Außerdem bewege ich mich am liebsten auf Ebene der größtmöglichen systemischen Wirkung und bin gleichzeitig ganz nah dran an der konkreten Veränderung. Bei ProjectTogether ist das möglich.
Was motiviert Dich an der Arbeit bei ProjectTogether?
An vorderster Stelle motiviert mich, dass alles, was hier angepackt wird, handlungs- und lösungsorientiert ist. Es herrscht ein sehr unternehmerisches Mindset, es geht immer darum, was der nächste konkrete Schritt ist — mit Fokus auf systemischer Veränderung natürlich. Die Schrittgeschwindigkeit ist schnell, Entscheidungen sind mutig. Gleichzeitig sind alle im Team unglaublich nett und unterstützen sich gegenseitig. Es ist klar, dass gemeinsam für das bestmögliche Ergebnis gearbeitet wird. Die Lust am Ausprobieren und Lernen ist groß — sowohl bei den einzelnen Team-Mitgliedern als auch bei der Organisation als Ganzes. Geht nicht, gibt's nicht. Da macht es wirklich Freude, mit anzupacken.
Was braucht es, damit gesellschaftliche Transformation gelingen kann?
Wir hören in letzter Zeit viel über „Tipping Points” oder „Kipppunkte” im Zusammenhang mit dem Klimawandel. Diese Tipping Points gibt es auch im Kontext von Gesellschaften: Wenn eine substantielle Anzahl von Gesellschaftsmitgliedern plötzlich und anhaltend ihr Verhalten ändert und somit eine zuvor seltene Praxis zur Normalität wird. Die Schlussfolgerung ist für mich: Wenn wir echte Transformation erreichen wollen, brauchen wir ausreichend Individuen und Gruppen aus verschiedenen Bereichen der Gesellschaft, die gemeinsam neue Praktiken vorantreiben.
Vielen Dank für das Gespräch, Luisa!
Foto: Madeleine Brunnmeier
Du wünschst Dir einen Job mit Sinn?
Du möchtest an zukunftsfähigen Lösungen mitzuwirken? Dann bewirb Dich bei uns. Wir suchen Mitstreiter:innen für die Transformation.