Solarcamp in Berlin: Junge Menschen packen an

Gemeinsam mit Fridays for Future und dem digitalen Solar-Anbieter Zolar haben wir ein Solarcamp in Berlin veranstaltet. In einer Art Crashkurs lernten die 15 Teilnehmer:innen in einer Woche, wie sich Photovoltaik-Anlagen installieren lassen. Bei einem Pressetermin erzählen Linus Dolder, Fridays for Future, Dr. Sarah Müller, Zolar und Jonathan Funke, Mission Lead 10.000 Tage bei ProjectTogether, mehr zu den Hintergründen des Projekts. Moderiert wurde der Pressetermin von Helena Marschall, ebenfalls Fridays for Future.

Von AC/DC bis hin zu Photovoltaik

Wer sagt, junge Menschen hätten kein Interesse daran, aktiv an Veränderungen mitzuwirken? Unser Solarcamp beweist das Gegenteil. In den Räumlichkeiten von Zolar in Berlin-Kreuzberg bekommen die 15 Teilnehmer:innen an drei Tagen eine geballte Ladung theoretischen und praktischen Input: von Baustelleneinrichtungen über Photovoltaik und seine Komponenten bis hin zu AC/DC (in dem Fall keine Rockband, sondern „Wechselstrom/Gleichstrom“).

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Die Bereitschaft junger Menschen, die Energiewende selbst mit anzupacken und sich dabei auch die Hände schmutzig zu machen, ist unglaublich hoch. Und auf diese Bereitschaft braucht es jetzt eine politische Antwort: Einerseits eine Ausbildungsoffensive, andererseits politische Rahmenbedingungen und Anreize für gute und gerechte grüne Jobs.

Linus DolderKommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Fridays for Future

Linus Dolder, Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit bei Fridays for Future, betont, dass das Camp kein Ersatz für eine Ausbildung ist. Vielmehr soll es Menschen für Klimajobs begeistern. Und ein Signal an die Politik senden: Junge Menschen möchten aktiv werden. Gleichzeitig gilt es Arbeitsbedingungen für Ausbildungen zu schaffen, die an die Bedürfnisse junger Menschen angepasst sind. Beispielsweise in Form von Azubi-Wohnheimen oder einem Azubi-Ticket für den ÖPNV.

Für Florian Scholz, Geschäftsführer des Installationspartnerbetries Solaro PV, zählt auch ein lockerer, familiärer Ton zu besseren Arbeitsbedingungen im Handwerk. Seine Vision ist es, das Handwerk wieder "cool" zu machen. Dazu bietet er seinen Mitarbeiter:innen eine 4,5 Tage Woche an. Freitagvormittag werden keine Solaranlagen installiert, sondern die Autos für die nächste Woche gepackt. Zum Mittag gibt es Pizza für alle und dann heißt es Wochenende. Nach seinem dualen Studium zum Ingenieur, hat er gemerkt, dass er nicht im Büro, sondern im Handwerk arbeiten möchte. Deshalb hat Lukas Solaro PV gegründet.

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Ich will zeigen, dass Handwerksberufe attraktiv sind. Seit meinem Wechsel vom Büro ins Handwerk und meiner Tätigkeit als Photovoltaik-Unternehmer fühlt sich die Arbeit gemeinsam mit meinem Team einfach richtig gut an. Ich bin endlich angekommen. Dass wir zudem einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten, ist ein absoluter Bonus.

Florian ScholzGeschäftsführer
Solaro PV

An den letzten beiden Tagen des Solarcamps wenden die Teilnehmer:innen ihr erworbenes Wissen auf  Baustellen von Solaro PV an. Mit dem Solarcamp möchten wir nicht nur technisches Know-how vermitteln. Sondern Menschen für das Klima-Handwerk begeistern. Das bestätigt auch Dr. Sarah Müller, Geschäftsführerin von Zolar.

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Von unseren mehr als 700 Handwerkspartnern wissen wir, dass der Fachkräftemangel ein riesiges Problem ist. Die größte gesellschaftliche Herausforderung – den Klimawandel – können wir aber nur mit gut ausgebildeten Fachkräften lösen. Deswegen möchten wir noch mehr Unternehmen zu solchen Camps inspirieren und dadurch für eine Ausbildung im Klima-Handwerk begeistern.

Dr. Sarah MüllerGeschäftsführerin
Zolar

Gemeinsam bewirken wir mehr

Die Idee der Solarcamps hat Fridays for Future gemeinsam mit Beteiligten der Klimabewegung entwickelt. Zusammen mit Zolar unterstützen wir bei der Umsetzung in Berlin.

„Der Fachkräftemangel in Klimajobs ist so groß, dass ihn kein:e Akteur:in alleine beheben kann. Wir brauchen bis 2030 750.000 Fachkräfte. Mit ProjectTogether gehen wir diese Herausforderung an, indem wir verschiedene Organisationen und Menschen ins gemeinsame Handeln bringen", sagt Jonathan Funke, Mission Lead 10.000 Tage bei ProjectTogether, beim gemeinsamen Pressetermin.

Wir sind überzeugt: Die Klimakrise können wir nur gemeinsam lösen. In unserer Umsetzungs- und Schnittstellenfunktion haben wir Fridays for Future mit Zolar verbunden. Denn die besten Lösungen entstehen, wenn wir zusammenarbeiten. Das betont auch Luis Hanemann, Co-Mission Lead 10.000 Tage bei ProjectTogether. 

Foto: Raphael Krämer
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Die Transformation zu mehr Klimaschutz ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Nur wenn alle – Gesellschaft, Wirtschaft, Politik und Wissenschaft – zusammenarbeiten, können wir den Fachkräftemangel in den klimarelevanten Berufen schnellstmöglich beheben. Die Zeit für Klimajobs ist jetzt.

Luis HanemannMission Lead
10.000 Tage, ProjectTogether

Das Solarcamp ist nicht nur eine Antwort auf den drängenden Fachkräftemangel im Handwerk. Sondern auch ein lebendiges Beispiel dafür, wie Menschen aus der Klimabewegung aktiv Verantwortung übernehmen.

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