Berlin, 14. Mai 2024. Der neue „Vereint für Demokratie Fonds“ bündelt Ressourcen von Unternehmen und Stiftungen zur Stärkung zivilgesellschaftlicher Organisationen. Eine unabhängige Jury hat heute über die erste Mittelvergabe entschieden: Organisationen, die regional, bundesweit und online aktiv sind, werden mit 840.000 Euro unterstützt. Ein breites Bündnis lädt jetzt weitere Unternehmen und Geldgebende zur Beteiligung ein.
Zum 75. Geburtstag des Grundgesetzes machen sich Hass und Extremismus breit. Davon zeugen zuletzt die verbalen und zunehmend auch tätlichen Angriffe im Wahlkampf. Doch zahlreiche zivilgesellschaftliche Organisationen und Engagierte arbeiten jeden Tag daran, Demokratie und Vielfalt zu verteidigen – vor Ort, deutschlandweit und im Netz. Sie brauchen dringend finanzielle Unterstützung, um ihre Aktivitäten auszuweiten. Gleichzeitig wollen viele Unternehmen jetzt nicht nur Haltung zeigen, sondern auch einen wirksamen Beitrag zur Stärkung der Demokratie leisten.
Schnelle Weitergabe finanzieller Ressourcen an wirkungsvolle Organisationen
Die Allianz Foundation und ProjectTogether haben deshalb einen neuen Fonds geschaffen: Der „Vereint für Demokratie Fonds“ bündelt finanzielle Mittel, um zivilgesellschaftliche Organisationen schnell und unbürokratisch dabei zu unterstützen, ihre Aktivitäten noch vor den anstehenden Wahlen erheblich auszubauen.
„Der Schutz unserer Demokratie geht uns alle an – das haben die landesweiten Großdemonstrationen für Rechtsstaatlichkeit und gesellschaftlichen Zusammenhalt verdeutlicht. Deshalb freue ich mich, dass wir zusammen mit der Wirtschaft der engagierten Zivilgesellschaft vor Ort den Rücken stärken. Mit dem Fonds bringen wir Finanzierung dorthin, wo sie hier und jetzt dringend benötigt wird“, sagt Esra Küçük, Vorständin der Allianz Foundation.
Mit der heutigen Entscheidung einer unabhängigen Jury vergibt der Fonds eine Summe von 840.000 Euro. Laut Einschätzungen der Initiator:innen ist der Bedarf an Finanzierung für zivilgesellschaftliche Organisationen bis Herbst deutlich höher. Alle Unternehmen, Stiftungen und Privatpersonen sind eingeladen, in den Fonds einzuzahlen und sich Vereint für Demokratie anzuschließen.
Tanja Gönner, Hauptgeschäftsführerin des BDI und Jurymitglied, sagt zur ersten Mittelvergabe: „Populismus, Extremismus und Ausgrenzung von Menschen bedrohen nicht nur unsere Demokratie, sondern zersetzen auch die Basis für unseren wirtschaftlichen Erfolg und damit für unseren Wohlstand. Sehr viele Unternehmen in Deutschland haben erfreulicherweise Haltung gezeigt. Der ,Vereint für Demokratie’-Fonds bietet Unternehmen eine Chance, Haltung in spürbare Taten zu übersetzen.“
Jeannette Gusko vom gemeinnützigen Medienhaus CORRECTIV, eine der geförderten Organisationen, sagt: „Die Vereint-für-Demokratie-Förderung ermöglicht es uns jetzt, bewährte Ideen und Projekte schneller und größer zu machen. Zum Beispiel wollen wir damit 6.000 Menschen befähigen, als Laien mit Faktenchecks gegen Desinformation aktiv zu werden.“
Startschuss für breite finanzielle Beteiligung von Unternehmen
„Zusammenland – Vielfalt macht uns stark“, die Initiative der großen deutschen Qualitätsmedienhäuser, appelliert an rund 700 Unternehmen in ihrem Netzwerk, den Fonds zu unterstützen.
Daniel Krauss, Mitgründer von Flix sagt: „Als Unternehmen sehen wir es als unsere gesellschaftliche Verantwortung, uns für die Demokratie und ihre Institutionen stark zu machen. Als Teil unseres unternehmerischen Engagements können wir mittels des Demokratiefonds Initiativen unterstützen, die Demokratie erlebbar machen, Impulse setzen und aufklären.“
Vereint für Demokratie – breites Bündnis aus Zivilgesellschaft und Wirtschaft
Der Fonds ist entstanden im Rahmen des Bündnisses „Vereint für Demokratie“. Dazu gehören die Allianz Foundation, der Business Council for Democracy (BC4D), ProjectTogether, Scholz & Friends, der Charta der Vielfalt e. V., der Social Entrepreneurship Netzwerk Deutschland (SEND) e.V. und zahlreiche weitere Organisationen aus der Zivilgesellschaft und Wirtschaft. Über das Netzwerk von BC4D wird auch das innerbetriebliche Demokratieengagement unterstützt: Unternehmen finden dort kostenlose Schulungs- und Weiterbildungsangebote für die Belegschaft zu demokratierelevanten Themen.
Weitere Informationen zu Vereint für Demokratie, dem Fonds und der Jury sowie Bildmaterial auf www.vereintfuerdemokratie.de.
Direkt geförderte Organisationen:
- Aktionsbündnis Brandenburg
- Augen auf e.V. Oberlausitz
- Colorido e.V.
- Correctiv gGmbH
- DaMOst e.V.
- Dorfbewegung Brandenburg
- Fack e.V.
- Fridays for Future - Reclaim TikTok
- Gesellschaft für Freiheitsrechte e.V.
- Hate Aid gGmbH
- Jugendstil*
- Junge Islam Konferenz
- Kulturbüro Sachsen e.V.
- Lernort Stadion e.V.
- Media Force
- Mehr Demokratie! e.V.
- MigraNetz Thüringen e.V.
- Omas gegen Rechts Erfurt e.V.
- Rosalinde Leipzig e.V.
- SISTERS*
- Solidarische Vernetzung Sachsen
- Stadtlandgestalten Altenburg
- Weltoffenes Thüringen
- zedela
Organisationen auf Förder-Warteliste, sobald weitere Mittel zur Verfügung stehen
- Amal Berlin / Hamburg / Frankfurt
- Filmtour “Nichts mehr wie es war”
- Generation Postmigration e.V.
- Join Politics
- Plattform e.V.
- Politics for Tomorrow
- Transformakers e.V.
- Wir sind der Osten gUG
Jury des Vereint für Demokratie Fonds
- Arne Friedrich, ehemaliger Fußballprofi und Philanthrop
- Christiane Benner, Vorsitzende der IG Metall
- Friedrich Kramer, Landesbischof der Evangelischen Kirche in Deutschland
- Matthias Quent, Soziologe sowie Professor und Vorstandsvorsitzender des Instituts für demokratische Kultur an der Hochschule Magdeburg-Stendal
- Medina Yilmaz, Staatswissenschaftlerin und Dolmetscherin
- Naika Foroutan, Leiterin des Berliner Instituts für empirische Integrations- und Migrationsforschung
- Rainer Esser, Geschäftsführer der ZEIT Verlagsgruppe
- Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, ehemalige Bundesjustizministerin
- Susanne Baer, ehemalige Richterin des Bundesverfassungsgerichts
- Tanja Gönner, Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands der deutschen Industrie (BDI)
- Thomas Krüger, Präsident Bundeszentrale für politische Bildung (bpb)
Initiator:innen, beteiligte Unternehmen und Stiftungen sowie Partner:innen
- Allianz Foundation
- BBH-Gruppe
- Business Council for Democracy
- Charta der Vielfalt e. V.
- Flix
- Hellmann Worldwide Logistics
- Hans und Berthold Finkelstein Stiftung
- Kinnings Foundation
- lilazwei
- Phineo
- ProjectTogether
- Scholz & Friends
- Schöpflin Stiftung
- Social Entrepreneurship Netzwerk Deutschland e. V.
- Startup-Verband
- Verband Deutscher Unternehmerinnen
- Zusammenland – Vielfalt macht uns stark
Foto: Julia Merkel