Bundesfamilienministerium fördert krisenchat: Mehr wirksame Hilfe für die mentale Gesundheit junger Menschen

Berlin, 16. November 2022. Krisenchat, die kostenlose digitale Anlaufstelle für psychosoziale Beratung für Kinder und junge Erwachsene, erhält eine zweijährige Förderung durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). Das beschloss der Haushaltsausschuss des Bundestags in seiner Sitzung am 11.11.2022. Als gemeinnütziges Unternehmen erhält krisenchat damit im dritten Jahr seines Bestehens die Unterstützung von staatlicher Seite – eine große Chance für die breitflächige Verbesserung der psychosozialen Gesundheit junger Menschen.

Mentale Gesundheit ist eine der größten gesellschaftlichen Herausforderungen. So ist Suizid einer der häufigsten Todesursachen für junge Menschen in Deutschland; psychische Krankheiten sind inzwischen eine der häufigsten Ursachen für Arbeitsfehltage und der häufigste Grund für Frühberentungen. Einen bewährten Lösungsansatz bietet krisenchat: eine rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche kostenlos per Live-Chat verfügbare psychosoziale Ersthilfe. Seit der Gründung 2020 hat krisenchat bereits über 80 Tausend professionelle Beratungen für junge Menschen in Not geleistet. Die Themen reichen von akuten Notfällen – etwa bei Suizidalität – über Ersthilfe bei therapiebedürftigen Themen bis hin zu Prävention.

Gründer und Geschäftsführer Kai Lanz sagt zur Förderung: „Wir sind sehr glücklich über die Anerkennung der Bundesregierung für unsere Arbeit und das Vertrauen in unser digitales, niedrigschwelliges und wirksames Angebot für junge Menschen. Das ist ein wichtiger Schritt für die Bewältigung psychischer Erkrankungen und eine große Motivation für unser Team und unser Netzwerk von hunderten ehrenamtlich Engagierten.“

Auf dem Weg zu einer engeren Zusammenarbeit mit dem deutschen Staat wurde krisenchat von ProjectTogether begleitet. Paul Thiekötter von ProjectTogether sagt: „Krisenchat ist eine der vielversprechendsten jungen sozialen Initiativen in Deutschland. Wir von ProjectTogether freuen uns riesig, dass krisenchat und der deutsche Staat zeigen, wie Zivilgesellschaft und Staat Hand in Hand soziale Innovation vorantreiben.“

Krisenchat-Gründerin und Geschäftsführerin Melanie Eckert: „Wir danken ProjectTogether für die tatkräftige Unterstützung, für das Mitanpacken bei der Finanzplanung oder bei der Vernetzung mit staatlichen Institutionen. Eine solche Arbeit an der Schnittstelle zwischen Gesellschaft, Politik und Wirtschaft ist für uns sehr wertvoll.“ 

Trotz der staatlichen Förderung ist krisenchat weiterhin auf die Unterstützung von Ehrenamtlichen, Unternehmen, Stiftungen und anderen Spender:innen angewiesen. Ziel ist es, das Beratungsangebot weiter auszubauen und zu verbessern.

„Uns ist es wichtig, für alle jungen Menschen in akuten Krisen da zu sein – das sind in Deutschland 250.000 Kinder und Jugendliche!“, erklärt Kai Lanz. „Wir wollen diesen jungen Menschen, etwa bei Depression und Suizidgefährdung, empathisch helfen – aber genauso auch präventiv wirksam sein. Die weitreichenden positiven Effekte einer wirksamen Beratung und Ersthilfe für die Gesellschaft und die Gesundheitsversorgung sind kaum bemessbar.“

Krisenchat ermöglicht es Unternehmen, neben einer reinen Spende, im Rahmen ihrer CSR-Strategie an der Erfüllung der Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen mitzuwirken und sich für die mentale Gesundheit von jungen Menschen in Deutschland wirksam einzusetzen. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, eine krisenchat-Patenschaft für die Beratungen von Kindern und Jugendlichen zu übernehmen und den eigenen Mitarbeitenden zu schenken.

Über krisenchat

krisenchat ist eine bundesweite, kostenlose psychosoziale Beratungsstelle, die Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen 24/7 per WhatsApp und SMS zur Verfügung steht. Seit Mai 2020 führen mehr als 400 Berater:innen Erstberatung in akuten Krisen durch und konnten bereits in mehr als 80.000 Beratungen jungen Menschen in Not helfen. 

krisenchat bietet zusätzlich seit März 2022 Menschen, die vom Krieg in der Ukraine betroffen sind und Hilfe benötigen, kostenlose und anonyme Beratung auf Ukrainisch oder Russisch an. 

Finanziert wird krisenchat unter anderem von der BARMER, Techniker Krankenkasse, ein Herz für Kinder, der Beisheim Stiftung, Siemens Stiftung, Terre des hommes, Robert Bosch Stiftung sowie Unternehmer:innen und privaten Spender:innen.

Johannes Tödte_ProjectTogetherWebsite
Pressekontakt: Johannes Tödte
Mail: jtoedte@projecttogether.org
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