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Bausteine
Gemeinsam bauen wir das Betriebssystem für ein neues gesellschaftliches Zusammenwirken
Gesellschaft, Politik und Wirtschaft: In unseren Missionen lernen wir im Tun, wie wir gemeinsam Veränderung bewirken. So entstehen neue Instrumente, Methoden und Prozesse — eine Art Betriebssystem für eine Gesellschaft, die Wandel gestaltet. Mit jeder Anwendung entwickeln wir die Bausteine unseres Betriebssystems weiter.
Erfahre auf dieser mehr über die Bausteine.
Wie gestalten wir die Wende zu einer Landwirtschaft und Ernährung innerhalb der planetaren Grenzen? Was können wir tun, Integration und Teilhabe von Geflüchteten zu verbessern? Wie gelingt der Wandel zum zirkulären Wirtschaften? Unsere Missionen sind so vielseitig wie die großen Herausforderungen unserer Zeit.
Wir setzen offene gesellschaftliche Innovationsprozesse mit hunderten Akteur:innen um
Egal ob Klimawandel, Digitalisierung oder nachhaltiges Wirtschaften: Der notwendige Wandel in unserer Gesellschaft lässt sich nicht „von oben“ diktieren, sondern muss von Bürger:innen und Staat gemeinsam gestaltet werden. Open Social Innovation liefert dafür einen erfolgreich erprobten Ansatz.
Darunter verstehen wir eine Methodik, die für einen breiten Beteiligungsprozess (Open) steht, um gesellschaftliche Herausforderungen (Social) mit neuen Lösungen (Innovation) anzugehen. Der Kern ist das parallele Erproben von zahlreichen Lösungsansätzen. So lässt sich früh herausfinden, was funktioniert und was nicht, welche Ideen nachhaltige Lösungen versprechen.
Mit Prinzipien wie Schwarmintelligenz und Co-Kreation bringt Open Social Innovation den Ideenreichtum aus der Gesellschaft zur Wirkung. In einem gemeinsamen, missionsorientierten Prozess arbeiten Akteur:innen aus Zivilgesellschaft, Staat und Wirtschaft zusammen. Lösungen werden identifiziert, erprobt, gefördert und umgesetzt.
#WirVsVirus und UpdateDeutschland – Open-Social-Innovation-Prozesse von ProjectTogether
#WirVsVirus Hackathon und Umsetzungsprogramm
Ende März 2020, zu Beginn der Corona-Pandemie, kommen nur wenige Tage nach einem öffentlichen Aufruf 28.000 Bürger:innen im digitalen Raum zusammen und arbeiten in Teams gemeinsam an 1.500 Lösungen zur Bewältigung der zahlreichen Probleme durch Covid-19. Bürger:innen, Verbände, Unternehmen und Verwaltung: Sie alle hatten sich zuvor bei der Formulierung der Herausforderungen beteiligt. Der Hackathon ist erst der Startschuss: 147 Projektteams machen sich auf den Weg in die Umsetzung. Das sechsmonatige #WirVsVirus Umsetzungsprogramm ermöglicht das schnelle Testen und die nutzerzentrierte Entwicklung der Lösungsansätze.
Die Teams erhalten unter anderem den Zugang zu einem kuratierten Pool aus über 300 Fachexpert:innen, Möglichkeiten zur direkten Vernetzung mit Entscheider:innen aus Wirtschaft und Politik und nicht zuletzt finanzielle Förderung.
#WirVsVirus wurde von Tech4Germany, Prototype Fund, Impact Hub Berlin, ProjectTogether, SEND e. V., Initiative D21 und Code for Germany initiiert und steht unter der Schirmherrschaft der Bundesregierung. Das #WirVsVirus Umsetzungsprogramm wurde von ProjectTogether umgesetzt unter der Schirmherrschaft vom Bundeskanzleramt.
UpdateDeutschland 48h-Sprint und Umsetzungsprogramm
„Raus aus der Krise, rein in die Zukunft“ — ein Jahr nach #WirVsVirus rufen wir 2021 dazu auf, gemeinsam an den drängendsten Herausforderungen zu arbeiten. Tausende Bürger:innen, Vereine und Start-ups treffen beim digitalen 48h-Sprint auf Expert:innen und Entscheider:innen aus Zivilgesellschaft, Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft. Neben der Bundesregierung unterstützen elf Landesregierungen und über 60 Kommunen den gemeinsamen Aufbruch.
Staatliche Partner:innen aller Ebenen werden von Beginn an in den Prozess involviert. 600 Herausforderungen wurden im Vorfeld eingebracht, 400 Initiativen mit bestehenden wie neuen Lösungsansätzen machen mit.
330 Teams arbeiten über vier Monate an der Weiterentwicklung und Umsetzung ihrer Lösungsansätze. Gefördert von der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt setzen 20 Initiativen ihre Arbeit in Begleitung von ProjectTogether in einer zweiten Förderphase fort. Der Impuls von UpdateDeutschland wirkt lange in regionalen Ökosystemen fort. So hat der Hamburger Senat mit UpdateHamburg eine neue Förderlogik etabliert: Herausforderungen werden ausgeschrieben, ohne den Lösungsweg vorzugeben, sodass soziale Innovationen ihr Potenzial entfalten können.
Wir skalieren Lösungen durch eine neue Zusammenarbeit zwischen Zivilgesellschaft und Staat
Soziale Innovationen entstehen in der Gesellschaft. Sie funktionieren nicht nach klassischen Geschäftsmodellen und ihren linearen Wachstumsprinzipien. Nicht nur Einzelne, sondern die Gesellschaft als Ganzes profitiert von ihnen.
Selbst bei erwiesener Wirksamkeit stehen viele soziale Initiativen bei der Skalierung ihrer Lösungsansätze vor besonderen Schwierigkeiten und kommen nicht in die breite Anwendung. Aktuell fehlt es an Innovationsfluss in die öffentliche Daseinsvorsorge.
Die Hebel zur Veränderung hat der Staat. Gerade die Schlüsselbereiche der Transformation wie Bildung, Gesundheit, Infrastruktur und Integration sind Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge. In der Zusammenarbeit mit der öffentlichen Hand entfalten hier ansetzende Innovationen ihr volles Potenzial.
Public-Civic-Partnerships beschreiben dieses transformative Zusammenwirken zwischen Akteur:innen aus Staat und Zivilgesellschaft. Bürger:innen und Partner:innen aus Bund, Ländern und Kommunen entwickeln und verstetigen gemeinsam dort Innovationen, wo es sie am dringendsten braucht.
Auf den Erfahrungen aus UpdateDeutschland, Alliance4Ukraine und anderen Missionen aufbauend schafft ProjectTogether dabei die notwendige Schnittstelle. Gemeinsam bauen wir die Instrumente und Prozesse, verändern Strukturen und Rahmenbedingungen. Hin zu einem ermöglichenden und lernenden Staat.
„Gewaltfrei in die Zukunft“ – eine von ProjectTogether unterstütze App für Betroffene von häuslicher Gewalt
Häusliche Gewalt – körperliche oder seelische Gewalttaten zwischen in einem Haushalt lebenden Personen – gehört zu den vielen durch den Corona-Lockdown verstärkten Problemen. Frauen sind besonders betroffen. Wie können wir Betroffene dabei unterstützen, sich aus ihrer Situation zu befreien? Mit dieser Herausforderung im Blick nimmt Stefanie Knaab ihre bestehende Idee einer App mit in den großen #WirVsVirus-Hackathon. Die App zur niedrigschwelligen Hilfe bei häuslicher Gewalt bringt Prävention, Unterstützung und Schutzangebote unmittelbar an den Tatort.
Inspiriert von der Energie beim Hackathon und den Möglichkeiten der digitalen Co-Kreation, entwickelt sie ihren Lösungsansatz im #WirVsVirus Umsetzungsprogramm weiter. Dort erhalten die Initiator:innen den Zugang zu einem kuratierten Pool aus über 300 Fachexpert:innen, Möglichkeiten zur direkten Vernetzung mit Entscheider:innen aus Wirtschaft und Politik und nicht zuletzt finanzielle Förderung.
Mit der #WirVsVirus-Schirmherrschaft des Bundeskanzleramts im Rücken, gründet Stefanie Knaab mit Caroline von der Heyden und sieben weiteren Gründungsmitgliedern den Verein Gewaltfrei in die Zukunft e.V. und gehen auf staatliche Einrichtungen zu, um Unterstützung für die Entwicklung und Skalierung zu gewinnen. Während im Bundesfamilienministerium (BMFSFJ) ihre Idee bei der Vergabe der stark begrenzten Mittel mit den bereits unterfinanzierten Frauenhäusern und Fachberatungsstellen konkurrieren muss, passt der Ansatz thematisch nicht hinreichend zum Gesundheitsministerium. Nach zahlreichen Gesprächen mit politischen Akteur:innen kommt es im Sommer 2020 zum direkten Austausch mit der Justizministerin: 1,7 Millionen Euro stellt das Justizministerium bereit, mit einer Million Euro fördern jeweils auch das niedersächsische Innenministerium und das Land Berlin die Implementierung und Forschung.
Fachlich unterstützt wird der Prozess von der Berliner Initiative gegen Gewalt an Frauen (BIG), von unzähligen weiteren Fachberatungsstellen und Frauenhäusern, sowie von vielen Betroffenen und von dem Landeskriminalamt Niedersachsen, das Mitarbeiter:innen für kriminologische Auswertungen und Umsetzungen einbringt. 2021 schließt sich das Land Berlin für einen regionalen Pilotversuch an und steuert zwei weitere Mitarbeiter:innen bei. Die App ermöglicht die gerichtsunterstützende Dokumentation in einer für die Aggressoren unzugänglichen Cloud. Ein Meilenstein, denn 85 % der Gerichtsverfahren werden zum Teil aus Mangel an Beweisen eingestellt oder, weil Frauen zur Aussagen nicht mehr bereit waren (Gewalt Berlin 2017).
In der engen Partnerschaft zwischen Beteiligten aus Zivilgesellschaft und Staat entwickelt sich so aus einer Idee eine erprobte Lösung, die dazu beiträgt, ein gesellschaftliches Problem strukturell anzugehen. Von ProjectTogether begleitete Vernetzungen, finanzielle wie fachliche Ressourcen und das große Engagement der Initiator:innen und aller Partner:innen lässt ein breites interdisziplinäres Netzwerk für die Entstigmatisierung von häuslicher Gewalt entstehen.
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Wir bündeln gesellschaftliches Risikokapital und finanzieren Kooperationen
Insbesondere in Krisen sind schnell wirksame Lösungen gefragt. Doch oft gelangen bewährte Ansätze nicht zu einer breitflächigen Wirkung, da ihnen im entscheidenden Moment die Finanzierung verwehrt bleibt. Sie scheitern an langwierigen oder nur schwer zu durchdringenden Förderverfahren.
Im Sinne schneller Wirkung wenden wir unseren Ansatz des kollektiven Handelns auch bei Förderungen an: Zu jeder Mission von ProjectTogether entsteht ein „Ökosystem“ nicht nur aus Initiativen, sondern auch aus unterstützenden Stiftungen, Unternehmen und Einzelpersonen. Ihre finanziellen Mittel bündeln wir in einem gemeinsamen Fonds und vergeben sie bedarfsgerecht und unbürokratisch an Initiativen.
Möglich macht das der enge Austausch mit den Initiator:innen in den Communitys unserer Missionen. Gemeinsam erkennen wir schnell, in welchen Handlungsfeldern es finanziellen Bedarf gibt. Die Anschubfinanzierungen ermöglichen oft weitere Finanzierungen, etwa bei staatlichen Institutionen. Philanthropisches Kapital fließt so nicht nur in Einzellösungen, sondern incentiviert auch Zusammenschlüsse und Kollaborationen. Alle Beteiligten profitieren vom schlanken Prozess: Initiativen müssen keine komplexen Anträge ausfüllen und Förderpartner:innen erhalten von uns kuratierte Fördervorschläge.
Ansprechperson
Head of Growth
KontaktAlliance4Ukraine Fund – von ProjectTogether gesteuertes Collective Funding
Mit der Alliance4Ukraine initiiert ProjectTogether nur wenige Tage nach Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine nicht nur ein koordinierendes Bündnis aus über 400 Organisationen, sondern auch ein eigenes Förderinstrument: den Alliance4Ukraine Fund. Er bündelt finanzielle Mittel von Stiftungen, Unternehmen und Einzelpersonen und deckt akute Bedarfe von stark beanspruchten Organisationen, die Schutzsuchende aus der Ukraine unterstützen. „Die Strukturen müssen schnell hochgefahren werden, da darf es keine langen Förderanträge geben“, sagt Philipp von der Wippel von ProjectTogether zum Leitgedanken.
Wie wird über die Mittelvergabe entschieden? Das Team von ProjectTogether prüft die Finanzierungsbedarfe und macht eine Empfehlung an den Alliance4Ukraine Beirat. Dieser besteht aus den Finanzierungspartner:innen sowie Expert:innen aus den Bereichen Flucht, Migration und Teilhabe. Die finale Entscheidung trifft der Beirat, der in der Regel einmal wöchentlich via Videokonferenz tagt – eine neue Form der Zusammenarbeit zwischen den rund 20 Vertreter:innen aus Zivilgesellschaft und Unternehmen.
Gefördert werden konnte durch Alliance4Ukraine Fund etwa die Überführung von Feuerwehrfahrzeugen in die Ukraine durch die Organisation @fire oder die Koordination hunderter freiwilliger Helfender an den Bahnhöfen durch die Gruppe Berlin Arrival Support. „Niemand wäre alleine mit den eigenen Governance-Strukturen in der Lage gewesen, so qualitative Entscheidungen zu treffen“ findet Markus Hipp, Vorstandsmitglied der BMW Foundation und Initiator des Funds.
Die Spenden helfen nicht nur direkt bei der Deckung akuter Bedarfe, sondern wirken auch als Hebel für weitere Förderungen. Die vom Fund mit 50.000 Euro finanzierte digitale Optima School erzielte etwa eine weitere Förderung durch SAP und die Robert Bosch Stiftung.
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Wir bauen bisher fehlende Lösungen von hoher gesellschaftlicher Relevanz
Die Krisen der letzten Jahre haben es gezeigt: Gerade in den Bereichen, auf die alle oder sehr viele Menschen angewiesen sind – wie Digitalisierung, Gesundheit und Integration – fehlt es an Lösungen für eine krisenfeste Zukunft. Oft gibt es an den entscheidenden Stellen keine öffentliche Güter, die gute Ideen aus der Gesellschaft hebeln. Das wollen wir ändern.
Dabei kommt uns unsere systemische Arbeitsweise zugute. Sie ist die Grundlage für die Missionen und Prozesse von ProjectTogether. Indem wir alle relevanten Akteursgruppen zu einer Herausforderung in den Austausch bringen, erhalten wir einen guten Überblick über ein System und strukturelle Hürden darin. In der engen Zusammenarbeit mit Betroffenen identifizieren wir Produkte oder Leistungen, die alle brauchen, doch bisher niemand liefert.
Als unabhängige gemeinnützige Organisation bauen wir Lösungen für die Infrastruktur sozialer Innovationen. Haben wir ein „missing piece“ erkannt, können wir mithilfe unseres Netzwerks in kurzer Zeit ein Team mit Produkt-, Design-, IT-Expertise zusammenstellen. Dieses Team entwickelt die erste minimal funktionsfähige Iteration (MVP), lernt laufend aus dem Nutzerfeedback und baut so ein Produkt, das Akteur:innen aus verschiedenen Sektoren zum Kooperieren befähigt.
Jede Initiative für den Aufbau eines neuen Public Goods ist ein Experiment. Es setzt Risikokapital für Ressourcen wie Personalkapazitäten voraus, es lebt vom Mut und Vertrauen unserer Partner:innen.
Ansprechperson
Head of Product
KontaktDie erste digitale Anlaufstelle für Patenschaften für Geflüchtete in Deutschland
Mit einem regelmäßigen Matching zwischen Bedarfen und Ressourcen zur Unterstützung von Geflüchteten begann die von ProjectTogether gegründete Alliance4Ukraine. Im Handlungsfeld „Buddy-Systeme und Begleitung“ stellte schnell sich die Frage nach Skalierungsmöglichkeiten von Patenschaften – eines der wirksamsten Instrumente für gelungene Integration.
Über 700 Organisationen vermitteln in Deutschland Patenschaften für Geflüchtete. Das Problem: Der Großteil dieser Organisationen hat keine digitalisierten Prozesse und ist damit lokal limitiert. Oft ist eine langwierige Recherche oder eine Registrierung vor Ort notwendig oder die Menschen mit Fluchterfahrung können sich nicht in ihrer Sprache anmelden.
Im Austausch mit dem Bundesfamilienministerium (BMFSFJ) und vielen etablierten Patenschaftsorganisationen hat ProjectTogether deshalb patentmatch.de entwickelt. Als zentrale digitale Anlaufstelle für die Vermittlung sicherer Geflüchteten-Patenschaften bietet die Plattform Menschen auf neun Sprachen verlässliche Angebote. Indem sie auf bestehenden Netzwerken aufbaut, entstehen keine Parallelstrukturen.
Ressourcenbündelung und Austausch zwischen Zivilgesellschaft, Betroffenen, öffentlicher Hand und Unternehmen: Die Alliance4Ukraine bot den Rahmen für die Skalierung einer sozialen Innovation im Bereich der Migration und Teilhabe.
Wie gestalten wir die Wende zu einer Landwirtschaft und Ernährung innerhalb der planetaren Grenzen? Was können wir tun, Integration und Teilhabe von Geflüchteten zu verbessern? Wie gelingt der Wandel zum zirkulären Wirtschaften? Unsere Missionen sind so vielseitig wie die großen Herausforderungen unserer Zeit.