Berlin, 27. September 2024. In seiner zweiten Förderrunde vergibt der Vereint für Demokratie Fonds insgesamt 1,02 Millionen Euro an 36 zivilgesellschaftliche Organisationen. Über die Mittelvergabe hat am Mittwoch eine unabhängige Jury entschieden. Mit den bereitgestellten Mitteln können Organisationen ihre regionalen, aber auch bundesweiten Aktivitäten zum Schutz und zur Weiterentwicklung der Demokratie im Vorfeld der Bundestagswahl 2025 ausweiten. Den Großteil der neuen Fördermittel ermöglichte die Deutsche Postcode Lotterie, die das Fördervolumen auf über zwei Millionen Euro verdoppelte.
Die Landtagswahlen in Brandenburg und zuvor in Sachsen und Thüringen haben verdeutlicht: Rechtsextremismus und Populismus finden mehr und mehr Zustimmung. Ein vielversprechender Ansatz, dem entgegenzuwirken, ist die Stärkung der pro-demokratischen Zivilgesellschaft. Dieser Aufgabe nimmt sich der Vereint für Demokratie Fonds seit Mai 2024 an. In der zweiten Förderrunde erhalten 36 zivilgesellschaftliche Organisationen eine Förderung von insgesamt 1,02 Millionen Euro. Mit der finanziellen Unterstützung sollen die Organisationen ihre Aktivitäten schnell ausbauen und damit bis zur kommenden Bundestagswahl 2025 Vielfalt und Demokratie stärken.
Esra Küçük, Vorständin der Allianz Foundation und Mit-Initiatorin des Fonds, erklärt: „Die einzige mögliche Antwort auf die Entwicklungen der letzten Zeit lautet: Handeln. Wir müssen diejenigen unterstützen, die sich täglich für den Schutz der Demokratie, die Zwischenmenschlichkeit und gegen Hass und Hetze einsetzen. Die Verstetigung unseres unabhängigen Fonds ist dafür ein wichtiger Grundstein. Wir danken allen Förderpartner:innen, die das ermöglichen. Der Fonds zeigt, wie wirksam das Bündnis aus Wirtschaft und Zivilgesellschaft ist. Es ist diese breite gesellschaftliche Zusammenarbeit, die langfristig den Unterschied macht.“
Philipp von der Wippel, Gründer von ProjectTogether und Mit-Initiator des Fonds, sagt: „Viele Organisationen, die der Vereint für Demokratie Fonds unterstützt, arbeiten an einer positiven Zukunft für ihre Region und schaffen neue Allianzen zur Lösung von Problemen vor Ort. Sie beweisen Mut und bringen Aufbruchstimmung – statt Angst und Hass. Sie sind das Rückgrat unserer Demokratie und gewinnen vor Ort verlorenes Vertrauen wieder zurück. Sie wollen wir mit voller Überzeugung unterstützen – jetzt erst recht!“
Friederike Behrends, Vorsitzende der Geschäftsführung der Deutschen Postcode Lotterie betont: „Als große gemeinnützige Soziallotterie freuen wir uns, Organisationen zu unterstützen, die in diesen herausfordernden Zeiten einen entscheidenden Beitrag zur Stärkung der Demokratie leisten. Die größtmögliche Wirkung erreichen wir durch das Zusammenspiel von Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Mit der Verstetigung des unabhängigen Fonds schaffen wir eine nachhaltige Grundlage, um Organisationen zu fördern, die den Zusammenhalt in unserer Demokratie stärken.“
Christiane Benner, Erste Vorsitzende der IG Metall und Mitglied der unabhängigen Jury, sagt: „Demokratie und Mitbestimmung sind das Fundament für unseren gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Erfolg. Wenn wir diese Grundlage gefährden, setzen wir auch unsere Zukunft aufs Spiel. Der Vereint für Demokratie Fonds ermöglicht es, dass Industrie und Zivilgesellschaft gemeinsam aktiv werden und unsere Demokratie konsequent verteidigen und zukunftsfähig machen. Wir sehen nach den Landtagswahlen, wie wichtig es ist, lokale und regionale Initiativen zu unterstützen, die konkrete Demokratiearbeit vor Ort leisten.“
Anneke Richter, vom Verein HeimatBEWEGEN, eine der geförderten Organisationen, zeigt sich zuversichtlich: „Als Verein laden wir die Menschen ein, aus der Meckerhaltung ins gemeinsame Tun zu kommen. Wir packen im Harzvorland an und gestalten gemeinsam unseren ländlichen Raum. Dabei beteiligen wir die Menschen, denn durch Beteiligung entsteht Mitsprache und das stärkt die Demokratie. Dabei hilft uns die Förderung durch den Vereint für Demokratie Fonds sehr!“
Der Vereint für Demokratie Fonds ist weiterhin offen für Einzahlungen. Unternehmen, Stiftungen und Privatpersonen sind eingeladen, sich zu beteiligen.
Weitere Informationen zu Vereint für Demokratie, dem Fonds und der Jury sowie Bildmaterial auf der Website: www.vereintfuerdemokratie.de
Foto: Jury-Mitglieder und Initiator:innen des Vereint für Demokratie Fonds, v.l.n.r.: Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Philipp von der Wippel (ProjectTogether), Medina Yilmaz, Arne Friedrich, Esra Küçük (Allianz Foundation), Susanne Baer und Matthias Quent. Credits: Marlene Limburg.
Über den Vereint für Demokratie Fonds
Der Fonds ist im Rahmen des Bündnisses „Vereint für Demokratie“ entstanden. Dazu gehören die Allianz Foundation, der Business Council for Democracy (#BC4D), ProjectTogether und zahlreiche weitere Organisationen aus der Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Philanthropie. Der Vereint für Demokratie Fonds hat seit seinem Start im Mai 2024 über 30 Organisationen gefördert und finanzielle Mittel von über 30 Unternehmen, Stiftungen und Einzelpersonen eingeworben. Zuletzt hat die Deutsche Postcode Lotterie das Fördervolumen auf über zwei Millionen Euro verdoppelt.
Organisationen mit Förderzusage (unter Vorbehalt letzter Prüfung)
- 10drei e. V.
- Aelius Förderwerk e. V.
- Afropa e. V.
- AGENTUR FÜR
- Aktionsbündnis Weltoffenes Werder
- Anne Frank Zentrum
- ATZE e. V. Verein für Arbeit, Training, Zukunft, Erwerb
- Brandenburg zeigt Haltung
- Bündnis für Demokratie und Weltoffenheit Kloster Veßra
- Dachverband der Migrant*innenorganisationen in Ostdeutschland e. V.
- Das Zusammenleben e. V
- Dresdner SC 1898 Abteilung Fussball
- EAF Berlin e. V.
- ezra – Beratung für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt in Thüringen
- FACK e. V.
- Gutes Haus Wahlsdorf e. V.
- heimatBEWEGEN e. V.
- KARAKAYA TALKS gUG
- Katapult Magazin gGmbH
- KirchplatzVier e. V.
- Klima-Taskforce e. V.
- Löbaulebt e. V.
- MOSAIQ e. V.
- Neuland gewinnen e. V.
- Netzwerk für Demokratische Kultur e. V.
- Netzwerkstatt, Hillersche Villa gGmbH
- Quietjes e. V.
- RAA Hoyerswerda/Ostsachsen e. V.
- RABRYKA – Zentrum für Jugend und Soziokultur
- Radikale Töchter
- Stadt in der Stadt e. V.
- Verband der Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt e. V.
- ver.di Süd-Ost-Niedersachsen
- Wir für Demokratie e. V.
- YOPE gGmbH
- youmocracy e. V.
Organisationen auf der Warteliste (Förderzusage bei weiteren Mitteln)
- Demokratie-Wegweiser gUG (haftungsbeschränkt)
- Die Rederei gUG
- Eine-Welt-Landesnetzwerk M-V e. V.
- Jugend-Enquete-Kommission e. V.
- Netzwerk Zukunftsorte e. V.
- Solidarische Alternativen für Taucha - SAfT e. V.
- SPOKEN WORD AKADEMIE
- Transformakers e. V.
- Violence Prevention Network gGmbH
- VOTO gemeinnützige UG
- Wasserwerk der Zukunft e. V.
- ZWEITZEUGEN e. V.
Jury des Vereint für Demokratie Fonds
Arne Friedrich (ehemaliger Fußballprofi und Philanthrop), Christiane Benner (Erste Vorsitzende der IG Metall), Friedrich Kramer (Landesbischof der Evangelischen Kirche in Deutschland), Matthias Quent (Soziologe sowie Professor und Vorstandsvorsitzender des Instituts für demokratische Kultur an der Hochschule Magdeburg-Stendal), Medina Yilmaz (Staatswissenschaftlerin und Dolmetscherin), Naika Foroutan (Leiterin des Berliner Instituts für empirische Integrations- und Migrationsforschung), Rainer Esser (Geschäftsführer der ZEIT Verlagsgruppe), Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (ehemalige Bundesjustizministerin), Susanne Baer (ehemalige Richterin des Bundesverfassungsgerichts), Tanja Gönner (Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands der deutschen Industrie,BDI), Thomas Krüger (Präsident Bundeszentrale für politische Bildung, bpb)
Beteiligte Unternehmen und Stiftungen sowie Partner:innen
Aareal Bank, Allianz Foundation, Arineo, BBH-Gruppe, Business Council for Democracy (#BC4D), Cellex Stiftung, Charta der Vielfalt, Deloitte, Deutsche Postcode Lotterie, Flix, Famtastisch Stiftung, Gemeinnützige Hertie-Stiftung, GvW Graf von Westphalen, Hans und Berthold Finkelstein Stiftung, Hellmann Worldwide Logistics, IG Metall, Ivu Traffic Technologies, Kinnings Foundation, lilazwei, Nicolas Peters, Personio, Phineo, Ramboll, Schöpflin Stiftung, Scholz & Friends, Signal Iduna Krankenversicherung, Social Entrepreneurship Netzwerk Deutschland, Startup-Verband, Techem, Verband Deutscher Unternehmerinnen, Zukunftswege Ost, #Zusammenland – Vielfalt macht uns stark.
Wir bieten Ihnen Interviews mit den Initiator:innen, den geförderten Organisationen und den Partner:innen des Vereint für Demokratie Fonds an.
Pressekontakte
Johannes Tödte
ProjectTogether
Head of Communications
M +49 (0) 176 47745997
jtoedte@projecttogether.org
Prokop Bowtromiuk
Allianz Foundation
Head of Communications
M +49 (0) 152 34625711
prokop.bowtromiuk@allianzfoundation.org
Miriam Pieper
Deutsche Postcode Lotterie
Specialist Communications
M +49 (0) 173 303 27 63
miriam.pieper@postcode-lotterie.de
ProjectTogether ist eine gemeinnützige Organisation, die gesellschaftliche Transformation vorantreibt. Dazu schafft ProjectTogether Collective-Action-Prozesse und koordiniert Hunderte von verschiedenen Akteur:innen bei der Entwicklung von Lösungen für drängende Herausforderungen wie Klimawandel, Flucht oder Demokratie und gesellschaftlicher Zusammenhalt. Mehr Informationen auf www.projecttogether.org.
Die Allianz Foundation ist eine rechtsfähige Stiftung des bürgerlichen Rechts mit Sitz in Berlin. Sie ist operativ und fördernd tätig und unterstützt in Europa und im Mittelmeerraum Projekte aus den Bereichen Zivilgesellschaft, Umwelt, Kunst und Kultur. Mehr Informationen auf allianzfoundation.org.
Die Deutsche Postcode Lotterie ist eine große deutsche Soziallotterie, bei der man nicht nur allein oder mit seinen Nachbar:innen gewinnen kann, sondern gleichzeitig mit seinem Losbeitrag immer auch etwas Gutes tut. Mindestens 30 Prozent gehen an Projekte aus den Bereichen Chancengleichheit, sozialer Zusammenhalt sowie Natur- und Umweltschutz. So förderte die Postcode Lotterie seit ihrer Gründung 2016 in Deutschland bereits über 5.500 grüne und soziale Projekte mit mehr als 250 Millionen Euro. Über die Auswahl der Projekte entscheidet ein Beirat unter Vorsitz von Prof. Dr. Rita Süssmuth und Sabine Leutheusser-Schnarrenberger. Mehr Informationen auf www.postcode-lotterie.de/projekte.